Ruiniert Netflix das DVD Business?

Posted in Mediabeobachter

Für die einen ist es die Zerstörung des DVD und Home Video Marktes für die anderen die Transformation. Fakt ist, Netflix hat gemäss einer IHS Studie klaren Impact auf die Verkaufszahlen.

Netflix beschleunigt den Niedergang der physischen DVD Verkäufe. Seitdem Netflix flächendeckend in den USA und UK verfügbar ist, schrumpft der Markt nicht mehr mit 1.2% pro Jahr sondern mit 10.3%. Seit 2007 haben sich die Verkäufe damit halbiert.

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Netflix transformiert

Netflix transformiert den DVD Verleih und Handel. Netflix wurde 1997 als Online Videoverleih und Handel gegründet und hat bis 2007 selber miterlebt, wie die Nachfrage stetig sank. 2007 startete das Unternehmen seine Streaming Dienste. Wie man inzwischen weiss, genau zum richtigen Zeitpunkt. Mit der technologischen Verfügbarkeit von Breitband Internet und den gesteigerten Brandbreiten auf Smartphones hat ab 2010 Netflix Höhenflug begonnen. Die Umsätze von Netflix kompensieren gemäss der IHS Studie die Rückgänge im DVD Handel nicht. Dies überrascht auch nicht, müssen sie auch nicht. Netflix hat eine komplett andere Kostenstruktur und hat bestimmt die niedrigeren Kosten als der physische DVD Handel. Zudem ist Netflix nicht alleine. Inzwischen sind Mitbewerber im Markt. Eine Kompensation der Umsätze kann zudem erst eintreten, wenn neue Nutzersegmente dazukommen, welche bisher gar nie Videos gemietet oder gekauft haben. Dieses Potenzial existiert.

Nicht ohne Konkurrenz

Im Schweizer Markt muss sich Netflix mit potenten lokalen Mitbewerbern messen. Swisscom und UPC bieten ihren TV Kunden den Video on Demand Service selber an. Erfolgreich ist der, welcher nicht nur internationale Serien, sondern auch lokalen, sprachregionalen Inhalt anbieten kann. Das weiss auch Netflix und kauft immer mehr Deutsche Produktionen ein. Wenn es wie in den USA läuft, dürften auch bald Eigenproduktionen folgen.

Zur Zeit eine der erfolgreichsten Netflix Eigenproduktionen weltweit:

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Ohne Werbung

Je mehr Menschen Netflix nutzen, umso weniger schauen klassisches Fernsehen und werden somit auch für die Werbung immer schwerer zu erreichen. Den Werbern und Mediaspezialisten stehen neue Herausforderungen bevor. Es wird nicht einfacher die geforderten Reichweitenziele zu erreichen, wenn einer der hauptsächlichen Reichweitenmedien erodiert. Auf jedenfall dürften den Trends und Entwicklungen bei den Zuschauerzahlen zukünftig noch grössere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

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Über den Autor:

Sandro Prezzi

Sandro Prezzi

Experte für Media, Digitalisierung und Integrierte Kommunikation.

Seit 2007 kommentiert Sandro Prezzi Entwicklungen, Trends und News der Schweizer Werbewirtschaft. Seine Hauptthemen sind Media, Integrierte Kommunikation, Medien-Forschung, Digitalisierung und Online Marketing.

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Kontakt: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

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